In der vorletzten Schulwoche des Schuljahre 24/25 wurde im Japanischen Garten der Gemeinschaftsschule Quierschied ein besonderer Ort des Gedenkens geschaffen: Der neu enthüllte „Stein des Gedenkens“ trägt die Namen der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie der Opfer des nationalsozialistischen Euthanasie-Programms aus Quierschied, Göttelborn und Fischbach.
Initiiert wurde das Projekt von der schulischen Arbeitsgemeinschaft Quistorie, die sich gemeinsam mit Dr. Harald Klein intensiv und fächerübergreifend mit der lokalen Geschichte auseinandergesetzt hat. Die Gedenkstein-Enthüllung bildet einen zentralen Bestandteil des Aktionsjahres „Schule des Erinnerns 2025“, das unter dem Motto „Aus Geschichte wächst die Zukunft“ steht.
Ein weiterer Baustein dieses Jahresprogramms ist die Ausstellung „Jüdisches Leben in Quierschied“, die im Juni von der Gemeindebibliothek in das Schulbistro umzog. Auch sie wurde von der AG Quistorie konzipiert und dokumentiert eindrucksvoll die lange, oft übersehene Geschichte jüdischen Lebens in der Region.
Die feierliche Einweihung des Gedenksteins übernahm Bildungsstaatssekretärin Jessica Heide, die als Schirmherrin des Aktionsjahres die Bedeutung dieser Erinnerungsarbeit unterstrich:
„Die heutige Veranstaltung fügt sich in ein beeindruckendes Jahresprogramm ein, das in seiner Konsequenz und Haltung seinesgleichen sucht. Mit dem Aktionsjahr wird nicht nur eine Brücke in die Vergangenheit geschlagen, sondern auch der Blick für das Jetzt geschärft. Die Schüler:innen haben mit ihrem Engagement gezeigt, dass Erinnerungsarbeit kein verstaubtes Aktenstöbern ist, sondern ein lebendiger Lernprozess, der Empathie, Mut und Haltung verlangt. Und das ist jetzt, für alle sichtbar und für immer in diesem Stein verewigt.“
Die Gemeinschaftsschule Quierschied setzt mit diesem Projekt ein starkes Zeichen gegen das Vergessen – und für eine offene, erinnernde und verantwortungsbewusste Zukunft.
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